Erfahrungen von Pfarrer Johannes Stehle
In Indien mit seiner reichen Kultur und zumal in den Projekten um Navajeevan (und weitere) erfahren wir uns nicht zuerst als Wohltäter, die etwas zu geben haben, sondern als Beschenkte. Das Staunen über eine lange tiefe Kulturgeschichte, das Miteinander der Religionen, die harte Arbeit im einfachen Volk um eine Auskommen, die Verlorenheit der Behinderten ohne Einrichtungen wie diese Projekte lassen einen enorm beschenkt wieder nach Deutschland zurückkehren. Das eigene Leben, der eigene Glaube wird dann hier ein anderer sein.
Pfarrer Johannes Stehle,
Leinfelden Echterdingen
Navajeevan - Ein neues Leben kann beginnen
Katrin hat für die Fachzeitschrift der Gehörlosenpädagogik in einem Artikel ihre Erfahrungen aufgeschrieben. Im Folgenden ein kurzer Auszug.
… Wenn man das Gelände von Navejeevan betritt, säumen liebevoll gepflegte Blumen und Bäume sowie ein Kinderspielplatz den Weg zum Schulhof. Der Schulhof dient als Versammlungs- und Studienort mit Freiluftbühne, als Spielfeld und Informationsquelle. Speisesaal und Küche schließen sich an den Schulhof an. Hier herrscht eine warme, herzliche Atmosphäre. In Navajeevan wird viel gelacht. Ich konnte mich davon überzeugen, wie glücklich die Kinder in Navajeevan sind und wie stark der Zusammenhalt untereinander ist.
Hörgeschädigte Kinder sind eine Last für die Familien in den indischen Dörfern. Sie sitzen vernachlässigt und unterernährt ohne Zukunftsperspektive in den Straßen. Sie haben keine sozialen Kontakte, weil sie nicht mit den anderen Dorfkindern kommunizieren können. Sie sind Außenseiter und isoliert von der Dorfgemeinschaft. Auch die Eltern sind überfordert. Bei der Ankunft in Navajeevan steht den Kindern Angst und Einsamkeit in die kleinen Gesichter geschrieben. Sie werden von den anderen Schülern herzlich aufgenommen und umsorgt. Innerhalb von nur zwei Wochen werden aus diesen armseligen Geschöpfen lachende, fröhliche Kinder, die sich angeregt anhand der neu erlernten Gebärden unterhalten können und die ganz selbstverständlich ein Teil dieser Gemeinschaft geworden sind. In Navajeevan können sie nun Kulturtechniken und Wissen erwerben.
Die Abgangsschüler der 10. Klasse schneiden in den staatlichen Prüfungen immer sehr gut ab, viele von ihnen gewinnen Preise. Die Eltern lernen ihre Kinder zu akzeptieren. Diese Schule ist für die hörgeschädigten Kinder das größte Glück, das ihnen widerfahren kann. (…)
Katrin
Sonderschullehrerin für Gehörlosenpädagogik.
Eindrücke der Indienreisen 2016 &2018
Im Jahr 2016 und 2018 war ich mit jeweils einer Gruppe von Fritz Hägele in Indien. Ich war beeindruckt von der Gastfreundschaft der Leute. Die vielen Erlebnisse in Indien haben mich tief berührt. Der Kontakt mit den Kindern und Erziehern war warmherzig. Man spürte richtig wie willkommen man ist. Ich denke gerne daran wie mir die gehörlosen Kinder die Gebärdensprache beigebracht haben. Die Besuche in den verschiedensten Einrichtungen zeigen, wie unsere Hilfe ankommt. Es ist schön zu sehen wie die Häuser entstehen und die Leute sich darüber freuen können. Besonders in Erinnerung bleiben mir die Tänze mit den Kindern in den jeweiligen Einrichtungen und das hervorragende Essen. Als ehemaliger Polizist hat mich das Verkehrsgeschehen auf den Straßen natürlich fasziniert. So etwas muss man gesehen haben, sonst glaubt man es nicht.
Mein Dank gilt Fritz Hägele, Pfarrer Marreddy für die „Reiseleitung“ und den Schwestern, die so toll für uns gekocht haben.
Pius
Polizeibeamter a.D.
Bericht der Indienreise 2017
Sehr beeindruckt war ich von den vielfältigen Einrichtungen, die Kindern, Jugendlichen und Behinderten die Chance auf Bildung und Betreuung geben. Vor allem die Ausbildung der Frauen ist ein wichtiger Schritt, um nachhaltig und langfristig an den Lebensbedingungen etwas zu verbessern und den Kreis von Armut und Abhängigkeit zu durchbrechen. Wir durften eine junge Frau kennenlernen, die die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert hatte und nun in einem Krankenhaus in Hyderabad arbeitet. Sie ist sehr stolz darauf, dass sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und zusätzlich auch ihre Eltern auf dem Dorf unterstützen kann.
Alle Einrichtungen werden nach der Fertigstellung in die Hände von indischen Orden gegeben. Damit übernehmen die Ordensschwestern ganz selbstverständlich die Führungsposition, in einer Region, in der traditionell Frauen nichts oder wenig zu sagen haben. Sie sind der „Boss“ für Lehrer, Fahrer, Hausmeister… .
Mit Pfarrer Marreddy hat der Freundeskreis einen zuverlässigen Partner vor Ort. Dadurch ist garantiert, dass die Spendengelder in sinnvolle und zielgerichtete Projekte geleitet werden.
Elisabeth
Vorsitzende Weltladen Aalen e.V.
Reiseeindrücke von Indien (2003 und 2015)
Meine beiden Reisen nach Indien zu Pfarrer Marreddy hinterließen bei mir nachhaltige Eindrücke.
Wenn man die lachenden Kindergesichter in den vielen Einrichtungen gesehen hat und ebenso die große Armut in den Dörfern, weiß man, dass diese Kinder das große Los gezogen haben. Sie sind glücklich und dankbar, dass sie diese Chance auf ein besseres Leben bekommen.
Ein Ereignis besonderer Art war eine Priesterweihe in Allagada 2015, die unsere fünfköpfige Reisegruppe mitfeiern durfte. Die tiefe Religiosität beeindruckte uns sehr.
Überall begegneten wir zufriedenen Menschen trotz Armut.
Ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte, die großartige Aufbauarbeit Pfarrer Marreddys zum Wohl benachteiligter Kinder zu sehen.
Irmgard
Lehrerin
Wo der Pfeffer wächst
(…) Wenn wir gefragt werden, was habt ihr in Indien gemacht, sagten wir: „Wir bestaunten barfuß dutzende Tempel und fotografierten tausendfach die reizvollen Skulpturen von Vishnu, Shiva Bramah, Ganesha, Hanuman und Nandi; wir sind auf Elefanten geritten und haben uns für ein paar Rupien von ihnen segnen lassen; wir konnten uns nicht satt sehen an den immergrünen Teeplantagen in Kerala, wir zerschmetterten Kokosnüsse, um Klassenzimmer einzuweihen; wir spürten auf der durchnässten Haut die Kraft des Südwestmonsuns; wir spielten Volleyball mit gehörlosen Schülern und badeten im mäßig sauberen Indischen Ozean; wir aßen jeden Tag Reis und Nudeln und waren mitunter sprachlos, weil uns die scharf gewürzten Beilagen Tränen in die Augen trieben; wir tanzten bei Hauseinweihungen in den Dörfern mit den Dorfbewohnern um die Wette und fühlten uns wie Helden, als wir mit Blumenketten überhäuft wurden; wir ließen bisweilen bettelnde Menschen links liegen und nahmen vor nervigen Händlern Reißaus; wir wissen jetzt, wo der Pfeffer wächst und schwärmen heute noch von den geschmackvollen, frisch geernteten Bananen; wir haben uns keine Tollwut und keinen Magen-Darm-Infekt eingefangen; wir sahen in die Gesichter glücklicher Menschen und wünschten uns, wir wären mit weniger auch zufrieden; wir waren 3500 km lang stolz auf den besten Busfahrer der Welt und fühlten uns wohl, wenn es Bier zum Essen gab; wir haben keinen Tiger gesehen, dafür eine Kamelherde, die auf der Autobahn ihren Weg zum Schlachthaus ging; wir bewunderten die Frauen in den leuchtenden Saris; wir fragten uns, was die größte Demokratie der Welt zusammenhält und wir können es wohl auch in Zukunft nicht fassen, wie viele Menschen jeden Morgen im Dreck und Müll aufwachen müssen.“
Wir sind froh, dass wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben und danken den beiden Mentoren herzlich dafür.
Wolfgang
Pastoralreferent in St. Bonifatius in Aalen – Hofherrnweiler
Erfahrungsbericht 2010
Lioba
Erfahungsbericht
Mein Interesse wurde geweckt durch die jährlichen Weihnachtsbriefe, Bilder der Kinder und die begeisterten Vorträge von Fritz.
Der Empfang in Indien war überwältigend, bunt, laut mit Feuerwerk und einer großen Freude und Herzlichkeit. Die Kinder sowie die Erwachsenen begegneten uns ohne Scheu, so als wären wir schon viele Male vor Ort gewesen.
Ich habe gleich zu Beginn einen ständigen Begleiter -Veerendra 12 Jahre – an meiner Seite gehabt. Heute ist er einer meiner Patenkinder. Er hat mich eingeführt in das Leben der Kinder, Schulbetrieb, Freizeitgestaltung und vom Leben seiner Familie berichtet.
Die Tage in Indien waren geprägt von Reisen zu den Einrichtungen, die Einweihung von Häusern für Familien, Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und die gemeinsamen Abende in Navajeevan mit den Kindern -Sport, Tanz, Singen und Fotos über Fotos- machen.
Es ist erstaunlich wie konkrete Projekte -Blindenschule, Behindertenwerkstatt, med. Einrichtungen, Krankenschwesternschule, Sonderpädagogisches Institut und …. verwirklicht wurden.
Es hat mich begeistert, imponiert was Fritz und Pfarrer Marreddy aufgebaut und geleistet haben, auch die Schwestern und das Lehrpersonal sind nicht zu vergessen.
Bei der zweiten Reise haben sich diese Eindrücke noch verstärkt.
Ich habe hier glückliche Menschen getroffen, die die Möglichkeiten die die Stiftung ihnen bietet wahrnehmen, einen hohen Einsatz bringen und sehr dankbar sind.
Werner
Rehabilitationsberater BG
Freundeskreis
Indienhilfe e.v.
- Erster Vorstand: Friedrich Hägele
-
Am Pompelgraben 9
73434 Aalen-Hofherrnweiler - +49 736143 86 2
- friedrich-haegele@gmx.de
Kontakt in Indien
- Dean B. Marreddy
-
Holy Family Church (RCM)
Polur 518 511
Nandyal, Kurnool District
Andhra Pradesh, India - marreddyb@yahoo.com