Freundeskreis Indienhilfe e.V.

Über Uns

Der verein

Seit 1988 besteht der Kontakt von Friedrich Hägele zu Pfarrer B. Marreddy in Indien. Nach seinem ersten Besuch 1988 in Indien hat Friedrich Hägele hier in Deutschland einen Freundeskreis aufgebaut, der die Projekte von Pfarrer B. Marreddy in Indien finanziert. Um eine Nachhaltigkeit dieser Zusammenarbeit auch in Zukunft zu gewährleisten, wurde der Förderverein „Freundeskreis Indienhilfe“ gegründet. Am 12. Oktober 2018 trafen sich 28 Personen, die den Verein gründeten. Eine bereits ausgearbeitete Satzung wurde von den Vereinsmitgliedern  nach kleinen Änderungsvorschlägen einstimmig angenommen.

Das Finanzamt Aalen hat unter der Steuernummer 50072/22012 den Verein von der Körperschaftssteuer gem. § 5 KSTG befreit und die Gemeinnützigkeit des Vereines anerkannt. Damit ist der Verein befugt, bei Spendeneingängen Spendenbescheinigungen auszustellen.

In der zweiten Mitgliederversammlung am 17. Januar 2020 wurde vom Verein die Eintragung in das Vereinsregister vorbereitet. Unter der Geschäftsnummer VR 721726 erfolgte dann am 05.02.2020 im Amtsgericht in Ulm (Abteilung Registergericht) die Eintragung in das Vereinsregister.

In der Zwischenzeit hat der Verein 59 Mitglieder. Daneben helfen zahlreiche Freunde in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Projekte des Vereins durch Spenden zu fördern.

Wie alles Begann

Fritz Hägele berichtet:

Mein Stiefvater Bruno Leiter hat über Missio Aachen mehreren Theologiestudenten das Studium ermöglicht. Einer davon war Father B. Marreddy. Im Jahre 1988 kam ein Brief von ihm bei mir an, ob ich nicht in seiner Gemeinde einigen Kindern durch Unterstützung eine Schulbildung ermöglichen könne. Ich sah die Möglichkeit einer Zusammenarbeit und sandte ihm ein Flugticket, um ihn kennen zu lernen. Im gleichen Jahr besuchte ich ihn noch in seiner Pfarrgemeinde und viele Dörfer, die er als Pfarrer zu betreuen hatte. Ich begann ab dieser Zeit den Freundeskreis „Indische Mission, Aalen“ aufzubauen. Vorteilhaft war, dass ich über 22 Jahre die Aalener Chorknaben leitete. Wir sangen jeden Sonntag in Aalen und in umliegenden Pfarreien. So kannten mich viele Pfarrer und ich durfte mit Marreddy in verschiedene Gemeinden gehen. Er hielt die Gottesdienste und ich konnte an Stelle der Predigt Informationen über unsere Projekte geben. Aus diesem kleinen Anfang mit einigen Kindern in seiner Pfarrei sind es nun in der Zwischenzeit über 3300 Kinder geworden, die in unseren Einrichtungen eine Schul- und Berufsausbildung erfahren.

Unsere Themen

Uns liegen drei Themen besonders am Herzen. 

Grundrechte sichern

Bildung 
fördern

Jedes Kind hat ein Anrecht auf Bildung! Wir setzen uns dafür ein, dass kein Kind aufgrund von finanziellen, sozialen oder persönlichen Einschränkungen die Bildung verwehrt wird.

Veränderungen anstossen

Gesundheit ermöglichen

Viele Menschen in Indien haben keinen Zugang zum Gesundheitssystem! Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Kind die Hilfe bekommt, die es benötigt.

Menschenwürde Achten

Selbstständigkeit sichern

Unter menschenunwürdigen Bedingungen zu leben ist für eine Vielzahl von indischen Familien Normalität. Wir setzen uns dafür ein, dass Familien ein festes Dach über dem Kopf haben und sich selbst versorgen können.

Wie Wir Arbeiten

Ohne die Mithilfe und Zusammenarbeit mit indischen Or­dens­ge­mein­­schaften wären diese beschrie­benen Projekte über­haupt nicht mach­bar. Immer, wenn eine Einrichtung aufgebaut ist, übergeben wir diese einem Schwesternorden. Der Orden bekommt von uns eine An­schub­finanzierung für die Ausbildung von Schwestern, z. B. in Gebär­densprache oder Physiotherapie. Die Schwestern erbringen in unseren Ein­richtungen einen be­wundernswerten und selbstlosen Einsatz. Mit verschiedenen Ordensgemeinschaften arbeiten wir zusammen: Es sind Karmel­schwestern aus Kerala (Schule in Yerraguntla), JMJ Schwestern (Jeus, Maria, Joseph) leiten Navajeevan und unser Körperbe­hin­der­ten­zentrum in Pedda Kottalla und St. Anna Schwestern haben die Kran­ken­station und die Krankenschwesternschule in Polur und unser Zentrum für geistig Behinderte in Gopavaram übernommen. 

Dekan Marreddys leben

Am 20. Mai 1950 wurde B. Marreddy als fünftes von acht Kindern in Peddha Kottalla geboren. Hier wurde er in der Pfarrkirche getauft und verbrachte seine Kindheit. In Nellore lernte er in der Sekundarstufe Latein. Sieben Jahre studierte er in Hyderabad Philosophie und Theologie. Auch in der medizinischen Fakultät besuchte er häufig Vorlesungen und bekam dadurch ein medizinisches Wissen. 

Während seines Studiums fühlte er sich von der Soziallehre der Kirche angezogen, speziell auch von der Befreiungstheologie, die in Südamerika entwickelt wurde. Sein Studium wurde von der Pfarrgemeinde Mariä Empfängnis in Solingen und von Bruno Leiter, dem Stiefvater von Fritz Hägele, über „Missio Aachen“ finanziert. Im Januar 1978 wurde er zum Diözesanpriester geweiht.

In verschiedenen Dörfern mit jeweils zahlreichen Außenstationen war er eingesetzt. (Polur, Velogudu, Sirvel, Allagadda, Yerraguntla, Yemmiganur, Nandyal…) In den Dörfern herrschte eine für uns unvorstellbare Armut und Pfarrer Marreddy spürte, dass er sich nicht allein auf die pastorale Arbeit beschränken kann, sondern den Menschen zu einem lebenswerten Dasein verhelfen muss.

Die bittere Armut hat viele Wurzeln: Es sind Krankheiten, Seuchen, Unwissenheit, Analphabetismus, Bildungsdefizit, unhygienische Verhältnisse, kein Zugang zu sauberem Trinkwasser, Arbeitslosigkeit, Tagelöhner­tätigkeit, Fehlen einer Zukunfts­perspektive und primitive Wohnverhältnisse.

Durch Fritz Hägele entstand für ihn der Kontakt nach Deutschland zu Kirchengemeinden, Diözesen und zu einem Freundeskreis, der ihm half, Projekte für die Menschen seiner Gemeinde anzugehen. Durch regen Besuchsaustausch nach Deutschland aber auch nach Indien wurden diese Kontakte ständig weiter ausgebaut. In Deutschland besuchte er Behinderteneinrichtungen und versuchte, solche Einrichtungen mit unserem pädagogischen „know how“ auf indische Verhältnisse zu übertragen. So konnten all die Projekte, die in dieser Website ausführlich beschrieben sind, durchgeführt werden. In seinem pastoralen Einsatz helfen ihm zahlreiche Katecheten in den jeweiligen Außen­stationen. Von Bischof Anthony Poola wurde er während seiner Tätigkeit in Nandyal zum Dekan des gleichnamigen Dekanates ernannt (größtes Dekanat in der Diözese Kurnool).   Sein unermüdlicher Einsatz für die Menschen verbunden mit einem persönlich bescheidenen Lebensstil wird von den Menschen seiner Heimat unabhängig von der Kastenzugehörigkeit, Religion oder Ge­schlecht anerkannt.

Er kann im Alter von 70 Jahren und seiner 42 jährigen Tätigkeit als Priester und „Projekt­manager“ auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Wir hoffen, dass wir noch längere Zeit mit ihm zusammenarbeiten können.

Fritz HägEles Leben

Ich bin 1942 geboren worden. Nach der Grundschule war ich in Ellwangen im Internat der Comboni­–Missionare, die in vielen Ländern Afrikas und Lateinamerikas als Patres im pastoralen Bereich im Einsatz, aber gleichzeitig auch als Entwicklungshelfer tätig sind. Diese Zeit hat mich stark geprägt. Nach dem Abitur habe ich Pädagogik studiert und später noch zusätzlich Sonderpädagogik. Ich war 30 Jahre in den Oberklassen einer Privatschule am Kinderdorf Marienpflege in Ellwangen im F- und E-Bereich eingesetzt (d.h. an einer Sonder­schule für lernbehinderte Kinder und Jugendliche, die gleichzeitig Erziehungshilfe benötigen.) Die restliche Zeit meiner Schullaufbahn war ich an einer Sonderschule in Aalen als Koope­rationslehrer zwischen Sonderschulen und der Regelschulen im Einsatz und musste mich aus­schließlich um „Problemschüler“ kümmern.

Meine Frau und ich haben 4 Kinder. Zwei unserer Kinder sind durch die Organisation „Terre des Hommes“ adoptiert und stammen aus Vietnam und Korea. Viele Jahre waren wir als Beratungselternpaar bei TdH im württembergischen Raum eingesetzt. 1979 kam durch meine Initiative eine ganze Schulklasse kambodschanischer Flüchtlingskinder (in der Zeit von Pol Pot in Kambodscha) ins Kinderdorf, die ich fünf Jahre unterrichten und betreuen durfte, bis sie in die Regelklassen integriert wurden.

In der Kirchenmusik war ich aktiv, leitete 22 Jahre die Aalener Chorknaben und war danach über 20 Jahre Dirigent bei verschiedenen Kirchenchören. Europaweit bin ich in Bibliotheken von Klöstern unterwegs und suche nach bislang uneditierter Kirchenmusik von der Re­nai­ssan­ce bis zur Romantik, die ich dann am PC zu einer Partitur zusammenstelle und darf bei einem Bonner Kirchenmusikverlag viele Ersteditionen machen.

Seit 13 Jahren bin ich pensioniert.

Die Zusammenarbeit mit Pfarrer Marreddy geht bis auf das Jahr 1988 zurück. Seit dieser Zeit habe ich einen Freundeskreis aufgebaut, der die Projekte von  Pfarrer Marreddy finanziert.

16 Mal war ich bislang in Indien und dieses Land ist meine zweite Heimat geworden.

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